Hintergrund
treten: hat er wichtige Besprechungen, hilft Alkohol
die Situation entspannt zu überstehen. Wird von ihm
vermeintlich oder wirklich erwartet, lustig und unterhaltsam
zu sein, ist Alkohol für ihn die ideale Droge um zu
funktionieren. Mit den Jahren ist Alkohol in fast
jeder Lebenssituation notwendig - er hat mittlerweile
sieben Gründe um zu trinken: Montag, Dienstag, Mittwoch
….
Der Tiefpunkt
seiner Sucht hat ein Datum: Am 9. November 2001 stößt
er seinen Kopf mit aller Kraft gegen eine Wand. Immer
wieder. Wenngleich kein wirklicher Selbstmordversuch,
ist dies seine persönliche Kapitulation auf allen
Ebenen. Nicht nur rational wie so oft in den Jahren
vorher, sondern auch emotional und seelisch.
Am nächsten
Tag beschließt er "trocken" zu werden und zu bleiben.
Nach vielen vergeblichen Therapien gelingt es ihm,
aus dem Teufelskreis Alkohol auszubrechen. Und es
entsteht der Gedanke an einen neuen Lebensinhalt:
anderen Betroffenen bei ihrem Weg aus der Abhängigkeit
zu helfen.
Auf der
Suche nach Erklärungen für die eigene Sucht folgen
ausgiebige autodidaktische Studien zum Thema Alkoholabhängigkeit
und die kontinuierliche Mitarbeit in zwei Selbsthilfegruppen.
Nach zwei Jahren "Trockenheit" leitet er erste Seminare
in Psychiatrien. Später berät er Institutionen
und Unternehmen zum Thema "Sucht und Abhängigkeiten".
Von 2006
bis 2010 arbeitet er eng mit einer Privatklinik zusammen,
die auf die Behandlung von Alkoholabhängigkeit, Medikamenten-
und anderen substanzgebundenen Abhängigkeitserkrankungen
spezialisiert ist.
Er gibt
dort Gruppenseminare, coacht im Einzelgespräch, spricht
mit Familien und Arbeitgebern. Seit dem Jahr 2008
moderiert er die Treffen einer eigenen Selbsthilfegruppe
in Köln.
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